Umfrage zu Besucherfrequenz in der Bonner Innenstadt ist Hiobsbotschaft für Einzelhändler und Gastronomen

Zu den am Wochenende veröffentlichten Umfrageergebnissen zur Halbierung der Kaufströme in der Bonner Innenstadt erklärt Stv. Christoph Jansen, Kommissarischer Vorsitzender der CDU Bonn:

„Das Ergebnis der vom General-Anzeiger und von Radio Bonn/Rhein-Sieg veröffentlichten Umfrage zu regionalen Besuchern der Bonner Innenstadt lässt bei mir die Alarmglocken schrillen: Eine Halbierung der Anzahl derjenigen, die aus dem Rhein-Sieg-Kreis nach Bonn kommen, um hier ihre Einkäufe zu erledigen oder Zeit zu verbringen, ist eine echte Hiobs-botschaft für die Händler, Gastronomen und Kulturbetriebe in der Bonner Innenstadt.

Dieser massive Rückgang ist nur zu einem Teil durch die Corona-Pandemie zu erklären. Er verdeutlicht viel mehr, dass die Verkehrspolitik von Oberbürgermeisterin Katja Dörner und der grün-linken Ratsmehrheit es für externe Besucher unattraktiv macht, nach Bonn zu kommen. Dies überrascht nicht, wenn man sich das Verkehrschaos auf den Bonner Straßen anschaut: Der ÖPNV ist zu teuer und oft zu unzuverlässig, während Autofahrer oft weite Umwege in Kauf nehmen müssen, um die Innenstadt zu erreichen und dabei im Stau stehen. Dem Umweltschutz erweist man damit einen Bärendienst. Auch der dringend notwendige Ausbau der Fahrradinfrastruktur wird nicht flächendeckend betrieben, wie beispielsweise die Absage der Verwaltung an den langen geplanten und politisch beschlossenen Bau der Radstation am Bahnhof Bad Godesberg zeigt.

Was der Oberbürgermeisterin fehlt, ist ein gut durchdachtes Verkehrskonzept, welches alle Verkehrsträger und das gesamte Stadtgebiet umfasst und auch die Interessen der Bonner Händler und Wirtschaftsbetriebe berücksichtigt. 

Einzelhändler, Gastronomen und Kulturschaffende haben mit der Corona-Pandemie und durch die Konkurrenz des Online-Handels zwei riesige Herausforderungen vor der Brust. Ihnen darf das wirtschaftliche Überleben nicht zusätzlich mit einer einseitigen Verkehrspolitik schwergemacht werden.

Dass die Oberbürgermeisterin heute im General-Anzeiger erklärt, sie wolle „Kurs halten“ ist keine gute Perspektive für eine lebendige Bonner Innenstadt und dürfte von dem einen oder anderen als Drohung verstanden werden.“