„Wandel im Handel Perspektiven für die Godesberger Innenstadt“

04.06.2025

„Wie können wir den Wandel der Bad Godesberger Innenstadt zukunftssicher gestalten?“ Mit dieser Eingangsfrage begrüßte Feyza Yildiz, Vorsitzende der CDU-Bad Godesberg und Bezirksbürgermeisterkandidatin, die rund 80 Teilnehmerbei der Diskussionsveranstaltung am 20. Mai 2025 in der Stadthalle.
 
Antworten aus den unterschiedlichsten Perspektiven gaben einleitend der Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg, Dr. Hubertus Hille, der Vorsitzende des Einzelhandelsverbandes Bonn Rhein-Sieg Eiskirchen, Janis Vassiliou, sowie die Inhaberin der Boutique My Style, Michaela Hisge.
 
Während Hille aufbauend auf einigen gesamtwirtschaftlichen und demographischen Grunddaten die Herausforderungen speziell für den stationären Einzelhandels skizzierte, ging Vassiliou auf die aktuelle Planungssituation zur Innenstadtumgestaltung in ihrer jetzigen Form ein. Er stellte klar, dass die Innenstadt weiter primär Stätte für Handel bleiben müsse. Der Erhalt dieser Funktion sei genauso überlebensnotwendig wie der Erhalt der verkehrspolitischen Erreichbarkeit. 
 
Einigkeit bei den Podiumsteilnehmern bestand in der Forderung nach einem zentralen Ansprechpartner für die Geschäftsleute und Immobilienbesitzer, um ihre Anliegen noch deutlicher zu formulieren und gegenüber der Stadtverwaltung zu Gehör zu bringen. Dass zwischen Stadtverwaltung und den Unternehmen vor Ort nicht alles zum Besten bestellt ist, illustrierte die Unternehmerin Hisge am Beispiel ihrer Auseinandersetzung um eine zusätzliche Sitzmöglichkeit vor ihrem Geschäft oder das Aufstellen eines Kundenstoppers. Sie nehme eine Stadtverwaltung wahr, die ihr mit Überregulierung und Überbürokratisierung statt mit Kooperation und Wirtschaftsfreundlichkeit gegenübertrete.
 
Zusätzlich brachten die zahlreichen Beiträge aus dem engagierten Publikum weitere Hinweise darauf, wo in Bad Godesberg derzeit „der Schuh drückt“. Stichworte waren: mangelnde Planungssicherheit, keine konsequente Leerstandsbekämpfung und eine unglückliche Entwicklung hin zur Angebotsmonostruktur bedingt durch Wandlung in der Eigentümerstruktur.
 
Welche Rolle in diesem Wandlungsprozess der Kommunalpolitik zufällt, machten die anwesenden CDU-Bezirksverordneten Inge Stauder, Elke Melzer und Roland Krichel deutlich. Der Umstand, dass die Stadtverwaltung nicht alle der politisch gefassten Beschlüsse zeitnah umsetze, sei ein schweres Handicapin ihrer Arbeit als ehrenamtliche Kommunalpolitiker.
 
„Wir werden uns mit ganzer Kraft dieser Aufgabe stellen und bei der Gestaltung der Bad Godesberger Innenstadt auf drei Dinge besonders achten: 1. Statt Klein-Klein brauchen wir ein Zusammendenken aller Teile. 2. Eine Stadt, die nicht erreichbar ist, ist keine Stadt. Wir brauchen alle Verkehrswege und alle Vekehrsoptionen zum Erhalt dieser Erreichbarkeit. 3. Bürger-Beteilung ja, aber dann bitte auch seriös. Es muss Schluss sein mit Pseudo-Beteiligungsmaßnahmen, deren Ergebnisse nicht in die Umsetzung einfließen. Statt Placebo brauchen wir jetzt den Booster.“, so Feyza Yildiz zum Abschluss.
 
Insgesamt war die Veranstaltung ein gelungener Beitrag zur politischen und wirtschaftlichen Debatte über die Zukunft der Godesberger Innenstadt. Sie zeigte klar den Bedarf an Dialog und Kooperation zwischen Politik, Wirtschaft und Bürgerschaft.