„Die aktuelle Berichterstattung zur Sanierung der Stadthalle Bad Godesberg löst zahlreiche Fragen und Kritikpunkte aus. Positiv zu erwähnen ist einzig, dass man auf Seiten der Verwaltung nun offenbar bemüht ist, sich nach zwei Jahren Stillstand dem Projekt endlich anzunehmen.

Der nun bekannt gewordene Zeitplan für die Sanierung der Stadthalle ist mir viel zu unambitioniert und zu wenig konkret. Eine Wiedereröffnung der Stadthalle im Jahr 2030 würde bedeuten, dass die Sanierung den gleichen Zeitraum umfassen würde wie die der Beethovenhalle. Die Sanierung der Stadthalle muss aber schneller und vor allem besser verlaufen als die katastrophale Sanierung der Beethovenhalle. Auch ist die Stadthallensanierung bei allen zu erwartenden Herausforderungen insgesamt weniger komplex als das Projekt „Beethovenhalle“. Die dort gemachten Fehler müssen unbedingt vermieden werden.

Es stellt sich die Frage, wie seriös der vorgelegte Zeitplan überhaupt ist, wenn das SGB seit über zwei Jahren der Untersuchungen immer noch nicht die zentrale Frage beantworten kann, ob der große Saal sanierungsfähig ist oder ob er abgerissen werden muss. Wie sollen wir Kommunalpolitiker auf dieser Grundlage überhaupt Richtungsentscheidungen zum Projektfortgang treffen?

Dieser Befund wird dadurch verstärkt, dass die Aussagen der Verwaltung teilweise extrem widersprüchlich sind. So wurde von Seiten der Verwaltung, aber auch von Tagungsexperten wie der Tourismus und Congress GmbH bei Diskussionen zur Zukunft der Stadthalle immer wieder betont, dass maximale Flexibilität mit Blick auf die Teilbarkeit von Räumen ein zentraler Erfolgsfaktor für moderne Kongressstätten ist. Nun ist zu lesen, dass dies aus Gründen des Denkmalschutzes nicht möglich sei. Letzteres halte ich nicht für akzeptabel, hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Ziel der Sanierung muss es sein, die Stadthalle zu einer attraktiven, modernen und zukunftsfesten Kongresshalle zu machen, die in Bonn und der Region eine wichtige Rolle spielt. Andere Aspekte müssen diesem Ziel untergeordnet werden.“