Am 27. Januar ist Donald John Trump bereits 7 Tage Präsident der Vereinigten Staaten gewesen. Hierzu gab es am Freitag eine Diskussionsveranstaltung mit dem Bonner Europaabgeordneten Axel Voss, veranstaltet durch Wolfgang Quirin, Leiter des Arbeitskreises Europa-, Außen- und Sicherheitspolitik im Beueler Rathaus zu der über 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger kamen.
Zu Beginn der Veranstaltung gab es nach einem netten Begrüßungswort von Wolfgang Quirin, zunächst ein paar Hintergrundinformationen über den amtierenden Präsidenten. Dieser war zunächst Republikaner, dann Angehöriger der Independence Partei, danach wieder Republikaner, anschließend Demokrat und schließlich wieder Republikaner. Außerdem ist er der erste Präsident der vor seiner Wahl kein politisches oder militärisches Amt ausführte. Somit wird er oft wegen mangelnder politischer Erfahrung und Verständnis, selbst von den Republikanern und ebenso an diesem Abend, kritisiert.
Auffällig waren auch seine schlichte Wortwahl und Grammatik und die häufige Nutzung der Social Media Plattform Twitter, während seines Wahlkampfes, die ihn ebenso von seinen Vorläufern stark unterscheidet. Ein totaler Umbruch zu Präsident Obama.
Die große Frage des Abends war jedoch, was wird dieser Mann für Auswirkungen auf Europa haben? In dieser globalisierten Welt hat alles irgendwo unmittelbare Auswirkungen, in diesem Fall auch auf Europa. Der amerikanische Präsident ist auch nicht mit der deutschen Bundeskanzlerin zu vergleichen. Im Gegensatz zu Deutschland ist das Dekret ein Mittel was man hier nicht kennt und eine Möglichkeit für Trump vieles im Alleingang, viel schneller zu bestimmen- ohne auf die Zustimmung vom Kongress zu warten.
Zunächst kann man sagen, dass Trump laut eigener Aussage nicht viel von Europa hält. Für ihn ist die EU nur ein „überflüssiger Bund“. Er beschrieb einmal die EU in einem Bildinterview (Bild, 17.01.2017) nur als „Mittel zum Zweck für Deutschland“ und die Nato als „schwach, unfair und überflüssig“.
Axel Voss beschrieb Trump wie folgt: „Trump besitzt nur ein geringes Verständnis und schätzt die EU insgesamt falsch ein. Er hat scheinbar kein Interesse auf eine gute Zusammenarbeit mit Europa und ist sehr fixiert darauf Dinge wie die Wirtschaft der USA mit „Deals“ zu stärken. Seine politische Einstellung lautet „America First“. Dabei beruht gerade die EU auf Werten wie Zusammenhalt und Einigung. Trump sieht die EU leider nicht als Verbündeten sondern als Konkurrenz. Er vertritt nur kurzfristige Interessen. Im Vordergrund steht, sein Land wirtschaftlich anzukurbeln.“, sagt Axel Voss, Europaabgeordneter und seit kurzem auch Sprecher der EVP-Fraktion im Rechtsausschuss, „Europa ist wirtschaftlich viel stärker, Trump sieht die EU als Handelskonkurrenten. Als würde die EU nur die Absicht haben, die USA wirtschaftlich zu schlagen.“
Trumps nationalistischer Egoismus spricht für seine isolationistische Politik. Sein Plan ist es, sich von Europa abzuschotten. Sein scheinbar einziger und größter Wunsch ist, sich nur auf USA zu konzentrieren und sich an erste Stelle zu setzen und das zu tun was er für USA richtig hält, ohne dabei Interesse der Nachbarländer oder Europa zu berücksichtigen.
Abschließend konstatierte Axel Voss: „Leider muss man abwarten was Donald Trump als Nächstes tun wird. Man wird ihn wahrscheinlich erst nach einem halben Jahr besser einschätzen können und sehen welche seiner Ankündigungen er umsetzen wird. (…) Dieser Mann ist unberechenbar“.
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