Kunst im öffentlichen Raum ist für alle da

19.06.2023

Kreisvorsitzender Christoph Jansen fordert: Kunstwerke im öffentlichen Raum müssen bleiben!

Zur aktuellen Debatte über Kunst im öffentlichen Raum äußert Stv. Christoph Jansen, Kreisvorsitzender der CDU Bonn und kulturpolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion:

„Kunst gehört in den öffentlichen Raum und ist für alle Bürgerinnen und Bürger da. Kontroverse Debatten über einzelne Kunstwerke sind ein wichtiger Teil des gesellschaftlichen Diskurses. Da-bei sollte – neben Diskussionen über Standorte, Materialität von Kunstwerken, und anderen As-pekten – das große Ganze nicht aus dem Blick geraten. Im aktuellen Fall der Skulptur „Laurelle“, welche die „Stiftung Kunst und Kultur“ für zehn Jahre für den Ria-Maternus-Platz zur Verfügung stellen möchte, bedeutet dies: Wir sollten uns klar machen, dass dieses Angebot eine große Chance für Bonn ist, die wir nicht zerreden und vorbeiziehen lassen dürfen!

Bonn hat das Privileg, vom Engagement der „Stiftung Kunst und Kultur“ und den von der Stiftung zur Verfügung gestellten Werken zu profitieren. Die – bisher nur in der Bonner Innenstadt plat-zierten – Kunstwerke werten die Umgebung ihres jeweiligen Standorts auf, regen zur Diskussion oder zum Verweilen an. Davon profitieren Bonner Bürgerinnen und Bürger, nationale und inter-nationale Besucher sowie ansässige Händler, Gastronomen und anderen Kulturakteure. Werke wie die von Tony Cragg und Markus Lüppertz bereichern das kulturpolitische Profil Bonns. Sie sollten auch weiterhin an ihren Standorten verbleiben. Zukünftig sollten auch die drei Stadtbe-zirke Beuel, Hardtberg und Bad Godesberg verstärkt mit Kunstwerken im öffentlichen Raum be-dacht werden.

Daher ist der Vorschlag der Stiftung, ein Werk des international renommierten Künstlers Jaume Plensa für den Ria-Maternus-Platz in Bad Godesberg zur Verfügung zu stellen, ausdrücklich zu begrüßen. Dass dem Künstler jetzt Vorgaben, beispielsweise bezüglich der Materialität der Skulp-tur „Laurelle“ gemacht werden sollen, ist befremdlich, denn der verwendete Werkstoff ist Teil des Kunstwerks und damit durch die künstlerische Freiheit gedeckt. Dies damit zu begründen, dass das Werk möglicherweise zum Aufheizen des Platzes beitragen könnte, ist nur schwer nachzuvoll-ziehen. Das ernste Problem der sich aufheizenden Innenstädte muss mit anderen Mitteln gelöst werden. Im konkreten Fall ist die Verwaltung mehrfach von der Politik damit beauftragt worden, Möglichkeiten der Begrünung und Verschattung des Platzes zu prüfen. Auch eine Wieder-Inbe-triebnahme des Brunnens wäre ein sinnvoller Beitrag zur Abkühlung des Platzes und ist dringend nötig. Dies sind Maßnahmen, bei denen die Verwaltung in der Pflicht steht zu handeln.

Jetzt braucht es Gesprächsbereitschaft und Lösungsorientiertheit bei allen Beteiligten. Im Sinne des Kulturstandtorts Bonn und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger braucht es eine schnelle Lö-sung, welch die Installation der Skulptur „Laurelle“, diese große Chance für Bonn, nicht verhin-dert, sondern ermöglicht.

Die Forderung der grünen Vorsitzenden des Kulturausschusses, dass die „Stiftung Kunst und Kul-tur“ Mittel zur Verfügung stellen solle, die dann wiederum von der Stadt für Kunst im öffentlichen Raum verausgabt werden können, ist absurd: Die Stiftung ist ein privater Akteur, der mit eigenen Mitteln und eigener Expertise Kunstwerke erwirbt. Warum sollte ein solcher Akteur der Stadt Fi-nanzmittel zur Verfügung stellen? Andere Städte stellen für Kunst im öffentlichen Raum ein eige-nes Budget in den Haushalt ein. Daran sollte sich Bonn ein Vorbild nehmen. Somit gewänne man auch eigene Spielräume und könnte selbst Kunstwerke nach eigenen Vorstellungen in Auftrag geben.“

Für weitere Informationen und Rückfragen steht Ihnen Christoph Jansen unter 0151-22111125 oder mail [at] christophjansen.com gerne zur Verfügung.