Votum der Kunstkommission löst Irritation aus Kunstwerke müssen bleiben

08.12.2023

Zum Votum der Kunstkommission, die Verträge für zwei der von der Stiftung Kunst und Kultur zur Verfügung gestellten Werke nicht zu verlängern, reagiert Christoph Jansen, Kreisvorsitzender der CDU Bonn und kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion im Rat, mit Irritation:

„Das Votum der Kunstkommission sehe ich kritisch: Welchen Wert hat es, Kunst im öffentlichen Raum zu entfernen, ohne eine Alternative anzubieten? Ich werbe dafür, dass der Kulturausschuss und die Bezirksvertretung Bonn, die sich noch mit dem Thema befassen werden, eine Entscheidung für die Verlängerung der Verträge treffen.

Die von der Stiftung Kunst und Kultur gestifteten Werke lösen für die Stadt Bonn keinerlei Kosten aus, werten aber die Innenstadt auf, regen zur Diskussion an und machen Kunst auch für Menschen zugänglich, die von sich aus nicht ins Museum gehen würden. Kunst gehört in den öffentlichen Raum. Andere Städte stellen hierfür ein eigenes Budget zur Verfügung. Dies sieht der Kulturhaushalt der Stadt Bonn leider nicht vor. Daher sollte das private Engagement der Stiftung umso mehr geschätzt werden. Solange der Stadt keine Alternativen zur Verfügung stehen oder sie selbst Kunstwerke für den öffentlichen Raum in Auftrag geben und finanzieren kann, sind die Kunstwerke der Stiftung Kunst und Kultur eine wichtige Bereicherung für Bonn.

Die Argumente von Mitgliedern der Kunstkommission, öffentliche Kunstwerke müssten auch die Transformation einer Stadtgesellschaft widerspiegeln, sind nicht von der Hand zu weisen und es sollte darüber eine offene Debatte geführt werden. Allerdings wird das Entfernen von Kunstwerken aus dem öffentlichen Raum eine solche Debatte nicht befördern und ist wenig konstruktiv. Das Votum der Kommission löst Fragen aus: Was sind die konkreten Vorschläge der Kunstkommission? Welche Kunstwerke sollen den öffentlichen Raum in Bonn bereichern? Wo kommen sie her und wer finanziert sie?

Kritisch anzumerken ist auch, dass bei der Sitzung der Kunstkommission nicht mal die Hälfte der Mitglieder des Gremiums an der Abstimmung teilgenommen habe. Bei anderen Gremien würde bei einer so schwachen Präsenz die Beschlussfähigkeit am Tag der Sitzung aberkannt werden, weil das nötige Quorum für eine Beschlussfassung nicht erreicht ist. Dass bei einer so weitreichenden Entscheidung die Kunstkommission nur so schwach besetzt war, wirft kein gutes Licht auf das Gremium und gibt dem Votum weniger Gewicht.

Trotz allem ist das Votum der Kunstkommission selbstverständlich zu respektieren und es ist richtig, dass dieses mit Fachexperten besetzte Gremium zu Fragen der Kunst im öffentlichen Raum seine Empfehlung mit beratendem Charakter abgibt. Die Zuständigkeitsordnung der Stadt Bonn sieht eine Beratung durch den Kulturausschuss und eine abschließende Entscheidung durch die Bezirksvertretung vor. Ich werbe dafür, in diesen beiden Gremien ein positives Votum für die Verlängerung der Verträge zu fassen.“