Bonn-Castell

Bonn-Castell

Auf dem Bild von links nach rechts:
Kilimann-Küllmer, Klein, Wichmann S., Wichmann K. Lawrenz, Jahnel, Siegler v.E., Gmilkowsky, Schenke, v.Schewick.

Thema: Nordbrücke

1. Ausgangslage
Die Friedrich-Ebert-Brücke (Nordbrücke), linksrheinisch im Stadtteil Bonn-Castell gelegen, ist eine zentrale Verkehrsverbindung über den Rhein. Sie wurde 1967 eröffnet. Aufgrund ihres Alters und der Verkehrsentwicklung  besteht ein akuter Sanierungs- und Ausbaubedarf, der in den nächsten 10-15 Jahren umgesetzt werden wird und dessen Planungen aktuell vorangetrieben werden.

2. Bedeutung der Nordbrücke für die Region
Die Nordbrücke ist eine von drei Brücken in Bonn.
Sie ist die einzige Autobahn-Rhein-Querung südlich von Köln und nördlich von Koblenz und verbindet weitläufig die A3 (Siegburg) mit der A 61 (Meckenheim).
Die Nordbrücke ist essentiell für den täglichen Pendelverkehr von und nach Bonn sowie für die wirtschaftliche Anbindung des Umlandes an Bonn.
Angesicht der hohen Zahl an Einpendlern – bedingt auch durch Wohnraummangel in Bonn bzw. hohe Mietpreise – ist eine leistungsfähige Rheinquerung von besonderer Bedeutung für das ganze Stadtgebiet als auch die gesamte Region.

3. Soziale Auswirkungen der Trassenführung
Die Planungen für eine zukunftsfähige Mobilitätsinfrastruktur müssen sowohl den gesamtstädtischen Verkehrsfluss sichern als auch ökologischen und sozialen Anforderungen -und bezogen auf die Nordbrücke insbesondere im Stadtteil Bonn-Castell - gerecht werden.
Eine der diskutieren Trassenverläufe für die Nordbrücke bedeutet in Castell den Abriss von Häusern in einem gewachsenen und stabilen Wohnviertel mit z.T. historischen Gebäuden.
Dies ist kritisch zu betrachten, da der soziale Friede gefährdet wird und der Abriss der kommunalen Wohnraumpolitik zuwider läuft.
Ein Abriss von Wohnhäusern darf nicht als „Kollateralschaden“ in Kauf genommen werden.

4. Unsere Forderungen

In Anbetracht des Wohnungsmangels und der steigenden Mietpreise in Bonn ist daher unser primäres Ziel, bei Ausbau der Nordbrücke auf einen Trassenverlauf hinzuwirken, wo Wohnraumerhalt präferiert und erhalten wird. Mobilitätsinfrastruktur muss Hand in Hand mit sozialer Infrastruktur gehen!

Beim Trassenverlauf soll z.B. nochmal geprüft werden, ob auf eine Zweispurigkeit der Auf- und Abfahrten verzichtet werden könnte. Sekundäres Ziel ist den Privatbesitzern bei angekündigter und mittelfristiger Enteignung, neben einem angemessenen Entschädigungsbetrag, eine Bau-/Kaufoption im Stadtteil oder in direkt angrenzenden Stadtteilen anzubieten sowie die Genehmigungsverfahren zu verkürzen, so dass das soziale Umfeld erhalten bleiben und ein Umzug ohne Zwischenunterbringung möglich sein kann.

Kurzfristig fordern wir Lärmschutz mit Anspruch und Verantwortung:
• Bei Reparatur- und Ertüchtigungsarbeiten bis zum Neubau der Brücke:

o  Flüsterasphalt auf der gesamten Strecke – für eine spürbare Reduzierung der Geräuschkulisse
o Schallisolierung im Unterbau und an den Dehnungsfugen zur Vermeidung unnötiger Schallweiterleitung

• Lärmschutz durch Geschwindigkeitsreduzierung auf 80 km/h auf der Brücke (aktuell Tempo 100 km/h)
• Instanthaltung und Reparatur der bestehenden Lärmschutzwände sowie Einrichtung von neuen Lärmschutzwänden auf dem mittleren Brückenabschnitt, , die den bestmöglichen Schutz für Wohngebiete und Naherholungsflächen gewährleisten
• Verbesserte Zusammenarbeit von Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis mit Verkehrsoptimierung zur Vermeidung von unnötigen Staus und Lärmspitzen
• Schnelle Umsetzung des Autobahnbaus der Rheinspange zur Entlastung der Nordbrücke
• Ertüchtigung des Fährbetriebes Graurheindorf-Mondorf
• Planung und Bau einer neuen Fußgänger- und Fahrradbrücke zwischen Bonn und Beuel.

5. Begründung
- Erhalt der Lebensqualität in Bonn-Castell als Heimats-Veedel
- Sicherung des wertvollen Rheinuferbereiches als Erholungsraum
- Reduzierung von Lärm, denn Lärm bedeutet Schlafstörungen, Stress und gesundheitliche Belastungen mit Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel und die kognitive Entwicklung von Kindern

6. Fazit
• Unser Viertel kann sich mit einer Brücke arrangieren, wenn sie die Lebensqualität in Bonn-Castell und den sozialen Frieden im Viertel nicht beeinträchtigt.
• Die Nordbrücke war bei ihrem Bau Zeichen für Innovation und Fortschritt
– dies gilt es wieder zu werden!

Daher sind wir für eine moderne Brücke, die höchsten Ansprüchen für Gesundheitsschutz der Anlieger gewährleistet sowie sich ökologisch, ökonomisch und sozial ins Veedel einfügt.


BONN.BESSER.MACHEN – GENERATIONENGERECHT UND NACHHALTIG
Für eine Brücke und für den Ausbau der Infrastruktur,
die den Menschen und ihrer Lebensqualität dient!

 

Unser Vorstand