Massenkompatibilität und Qualität kein Widerspruch

17.07.2019

Katzidis fordert Lehren aus Wagner-Kritik für Neubesetzung der Beethoven-Intendanz

Angesichts der Aufregung um die Äußerungen der Intendantin des Beethovenfestes Bonn, Prof. Dr. Nike Wagner, fordert der Vorsitzende der Bonner CDU, Christos Katzidis MdL, die richtigen Lehren für die Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger zu ziehen.

„Mit ihrer Kritik an Teilen des Bonner Publikums und der politischen Entscheidungsträger in der Bundesstadt schiebt Nike Wagner ihre Verantwortung für die Entwicklungen beim Beethovenfest zu leichtfertig von sich weg. Natürlich wollte man mit ihrer Berufung 2014 keine Kopie des Ansatzes von Ilona Schmiel, sondern ganz bewusst auch neue Wege gehen. Frau Wagner hat aber aus heutiger Sicht offensichtlich die falsche Strategie gewählt. Den Bonner Bürgern stattdessen ‚Behäbigkeit‘ und ‚mangelnde Neugier‘ vorzuwerfen und sich nicht einmal selbst zu hinterfragen, zeugt von einer mangelnden Selbstreflexion. Generalintendant Dr. Bernhard Helmich und Generalmusikdirektor Dirk Kaftan zeigen eindrucksvoll, dass Massenkompatibilität nicht zwangsläufig musikalische Eintönigkeit bedeuten muss. Jüngstes Beispiel ist das Klassik-Picknick am vergangenen Sonntag, bei dem nicht nur ‚Landläufiges‘, sondern ebenso weniger bekannte Stücke auch solche Menschen begeisterten, die nicht regelmäßig den Weg in die Konzertsäle unserer Stadt finden. Wir als Politik sind gut beraten, uns bei der Besetzung der Beethoven-Intendanz die Strategien der Bewerber zukünftig genauer anzuschauen und darauf zu achten, dass künstlerischer Anspruch der Intendanz und gesellschaftliche Akzeptanz übereinstimmen“, so Katzidis.

Hintergrund:
Wagner hatte in zwei Interviews zum einen geäußert, dass der Bonner es mit dem Blick auf die Spielstätten „gern altmodisch, romantisch, kuschelig schön haben [will], wenn er in ein Klassikkonzert geht.“  Somit sei das WCCB maßgeblich für den Rückgang der Besucherzahlen beim Beethovenfest. Außerdem sei sie 2014 mit dem Auftrag berufen worden, „das Festival zu verkleinern und Neuerungen zu bringen.“ Dies sei angesichts der „Behäbigkeit mancher Kreise“ und der „mangelnden Neugier innerhalb der allgemeinen Liebenswürdigkeit, die hier herrscht“ schwierig.