Bürgerdialog Digital in Corona-Zeiten

17.03.2021

Standpunkt von Alfred Giersberg, Vorsitzender OV Friesdorf

„Nur Mut. Probieren Sie es aus. Lernen Sie. Miteinander. Vielleicht ist das sogar ein guter Schritt zu mehr Verständigung, wenn im Tun begreifbar wird, dass nicht immer alles perfekt läuft und auch gar nicht perfekt laufen muss, sondern gut. Und was das ist, erleben die Menschen unterschiedlich, aber sie erleben es in der Regel erst, wenn es tatsächlich passiert. Und es passiert nur, wenn es eine/r macht.“ So ein Aufruf aus der Fachwelt für Beteiligungskonzepten in der Politik.

Der CDU OV Friesdorf hat es gewagt und zu verschieden Formen der digitalen Bürgerbeteiligung aufgerufen und diese öffentlich gemacht.
Perfekt ist das Format nicht, aber auch unsere traditionellen Stände auf dem Klufterplatz sind im Ergebnis und Wirkung eher als gut bis befriedigend zu werten.
Wie bei allen Experimenten, sind auch bei uns nicht alle Dinge ideal gelaufen. Wir haben im Nachgang noch keine Evaluationen dazu erhobenen, aber einige Problembereiche identifiziert. Zum Beispiel wie viele Meschen erreiche ich mi dem Format, wie gut können sie Angerochene das Technisch umsetzen, um dabei zu sein. Die von uns organisierte Digitalen Vorstandssitzungen, Bürgerdialoge und Projekte zu lokalen Themen hatten bis lang nur eine übersichtliche Anzahl von Meschen angesprochen.

Darüber hinaus erscheint es mir wichtig, noch einmal deutlich hervorzuheben, dass technisches Wissen um digitale Werkzeuge und Online-Formate nicht so stark ausgeprägt ist, wie es vielleicht erscheinen mag. Wir brauchen allen dringenden Support und Hilfestellungen, uns an die neuen Formate und Medien zu gewöhnen und diese als Teil unserer wissenschaftlichen Arbeit als „normal“ in den Alltag zu integrieren. Als Dialogorganisator würde ich bei dem nächsten Mal noch detailliertere Anleitungen schreiben, die mit dem Umgang der ausgewählten Tools vertraut machen.
Ganz grundsätzlich möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass es kein ideales Format geben wird, dass für alle Bürgerdialoge (oder andere Events) gleichermaßen gilt. Viel eher plädiere ich für das Experiment und das Ausprobieren verschiedenen Tools. Nur so werden wir herausfinden, was tatsächlich als Bestes in dieser neuen Welt funktioniert. Nur so werden digitale Konferenzen ein normaler und zusätzlicher Bestandteil der wissenschaftlichen Realität werden. Das ist nicht nur angesichts der Corona-Krise zu begrüßen, sondern auch, weil mit dem Klimawandel ein weiterer radikaler Moment der Veränderung auf uns zukommt. Ausprobieren und Lernen ist das Motto der Zeit.

Es stellt sich nun die praktischen Fragen der Online-Beteiligung, wie zum Beispiel: Welche Tools gibt es? Wie kann man die Menschen motivieren, sich online zu beteiligen? Wo liegen Risiken und wie geht man mit Störungen um?
Ob Sie jitsi, zoom, webex, microsoft teams oder etwas anderes nutzen. Sie müssen sich aber auch ein paar Gedanken zum Datenschutz und zur Datensicherheit machen.
Aus Sicht der Fachwelt aus dem Bereich Bürgebeteiligung, sind folgende Punkte vor Beginn eines Dialoges zu bedenken.

Tipp 1) Auf jeden Fall moderieren. Tipp 2) Wie immer – Ziel festlegen Tipp 3) Rahmenbedingungen klären / Technik testen Tipp 4) Rollenverteilung festlegen / Zwei Personen sind viel besser als nur eine Tipp 5) Kürzere Zeiteinheiten als bei Offline-Treffen Tipp 6) Struktur, Struktur, Struktur Tipp 7) Wenn möglich, Humor bewahren.