Das Palais Schaumburg ist der Ort, von dem aus die Geschicke der jungen Bundesrepublik zweieinhalb Jahrzehnte lang gelenkt wurden. Es stünde der Bundesregierung gut zu Gesicht und ist ihre Pflicht, dieses bundesrepublikanische Erbe weiter zu pflegen.
Durch die Ankündigung des Kanzleramtes stellt sich die Frage, wie ernst es die Ampelregierung mit ihrem Bekenntnis zu Bonn als zweitem bundespolitischem Zentrum tatsächlich meint. Ich fordere die Bonner Bundestagsabgeordneten auf, sich deutlich gegen die Aufgabe des Palais Schaumburg durch das Kanzleramt zu stellen.
Dass die Ankündigung des Bundeskanzlers ausgerechnet im Jahr des Jubiläums des Grundgesetzes und während laufender Verhandlungen zu einer Zusatzvereinbarung zum Bonn-Berlin-Gesetz erfolgt, ist umso bitterer. Schon die Feierlichkeiten zum Jubiläum des Grundgesetzes rund um den 23. Mai waren mit einem Staatsakt in Berlin, nicht aber in Bonn vollzogen worden, was der historischen Bedeutung der Bundesstadt nicht gerecht wird.
Es ist nicht nachvollziehbar, dass für die Erweiterung des Bundeskanzleramtes in Berlin fast 780 Mio. € vorgesehen sind, während das Palais Schaumburg gleichzeitig abgestoßen werden soll.
Wie groß das Interesse an den (historischen) Gebäuden der Bundesregierung in Bonn und damit an den Institutionen unserer Demokratie ist, hat zuletzt der große Besucherandrang beim Fest der Demokratie im Mai gezeigt.
Sollte der Bundeskanzler an seiner Entscheidung festhalten, muss der Konzeptentwicklung für die Zukunft des Palais Schaumburg bei der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) absolute Priorität eingeräumt werden und schnell Klarheit über die Zukunft dieses bedeutenden Gebäudes hergestellt werden.
Bei Rückfragen erreichen Sie Christoph Jansen unter 0151-22111125 oder
mail [at] christophjansen.com
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