Senioren Union Kreisverband Bonn

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Telefon Kontakt mit dem Kreisvorsitzenden Wolfgang Maiwaldt: Mo-Fr von 10 – 12 Uhr: 0228 67.72.93 o. 0152 54062456

Mitarbeiten als Mitglied der Senioren-Union

Mitarbeiten als Mitglied der Senioren-Union

Politisch interessierten Bürgern bieten wir eine sinnvolle Betätigung, interessante Aufgaben und das Miteinander in einer Gruppe von Menschen mit einer christlich-demokratischen Weltanschauung. In der Senioren-Union können Sie mitarbeiten, mitentscheiden und mitgestalten.

Mitglied kann jeder werden, der das 60. Lebensjahr erreicht hat oder im gesetzlichen Vorruhestand ist. Die CDU-Mitgliedschaft ist für eine Mitgliedschaft in der Senioren-Union nicht zwingend erforderlich.

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Die Ahr nicht vergessen

Die Flutkatastrophe an der Ahr liegt über zwei Jahre zurück und wirkt nach. Die öffentliche Aufmerksamkeit aber lässt nach – auch überlagert durch die ansteigenden internationalen Konflikte. Was aber unvermindert bleibt, ist die gigantische Wiederaufbauleistung, die eigentlich erst in den Anfängen steckt und noch zehn Jahre vor sich hat. Von einer Normalität ist man an der Ahr noch weit entfernt und braucht weiterhin die Solidarität v.a. der Nachbarregionen.

Um sich ein Bild von der Lage zu machen und das Bewusstsein von den Erfordernissen an der Ahr wachzuhalten, nahm Nikolaus Kircher als Vorsitzender der Senioren Union Bad Godesberg Kontakt mit seinem Kollegen Wolfgang Heinen in Ahrweiler auf. Ergebnis war ein Halbtagestreffen beider Vorstände am 9. November in Ahrweiler. Die Godesberger Gruppe reiste mit der Ahrbahn an, die bereits wieder bis Walporzheim geht.

Bei der Ortsführung durch Ahrweiler wurden bei den Gastgebern die Erinnerungen wach an die Flutnacht, die Wasserstände in der Stadt, danach die Müllberge auf den Park-und Sportplätzen und vor allem der Verlust von Freunden und Nachbarn. Noch immer sind Erdgeschossräume nicht bewohnbar, die romanische Kirche nicht nutzbar wegen der Feuchtigkeit in den Mauern. Dankbar erinnert man sich aber auch der Welle von Hilfsbereitschaft, der spontan organisierten Nachbarschaftshilfe und der vielen Helfer, die von Mosel, Eifel bis zum Münsterland herbeiströmten.

Bei einem gemeinsamen Mittagessen im Hotel „Stern“ wurden die Eindrücke vertieft, danach wurde  in einer gemeinsamen Besprechung  die komplexe Situation erörtert.

Die wirtschaftliche Erholung kommt nur langsam voran. Das Ahrtal hat wenig Industrie, die z.T. sogar abwandert. Das  Handwerk ist gut aufgestellt, ein Problem stellt der für die Region  so wichtige Tourismus dar. Die großen Hotels sind noch geschlossen, die kleineren in der  allmählichen Wiedereröffnung, dabei sind gerade Übernachtungen für die Einkünfte wichtig. Die  Weinwirtschaft verliert 10% der Fläche, da die Flächen in Flußnähe nicht wieder bestockt werden dürfen.

Der Wiederaufbau leidet auch unter einer schwerfälligen Bürokratie: Maßnahmen zu Kanalerneuerung, Schulneubau (Klassen immer noch in Containern), Kindergärten, Brücken erfolgen nach normalem Baurecht, während die Deutsche Bahn zügig mit Sonderstatus baut. Die Auszahlung der Versicherungen hat Fahrt aufgenommen.

Für die großen Lösungen, d.h. Hochwasserschutz, geht man von einem Zeithorizont von etwa 10 Jahre aus. Es werden viele Konzepte erörtert, aber es ist noch nichts umgesetzt worden.

Was jetzt gebraucht wird, ist gelebte Solidarität und Ermutigung, die einfach darin bestehen kann, die Ahr zu besuchen, über Nacht zu bleiben, in den Gastwirtschaften einzukehren und bei den Winzern einzukaufen. Besucher beleben die Wirtschaft und geben das Gefühl, dass die Menschen an der Ahr nicht alleine gelassen sind. Für die CDU Senioren Union haben wir im nächsten Frühjahr schon eine Fahrt an die Ahr mit einer großen Besuchergruppe geplant.

gez. Nikolaus Kircher

Senioren Union Bonn im historischen Vilich

Vilich, 942 erstmals als "Vilicam" in einer Urkunde Ottos I. erwähnt, war das Ziel des historischen Rundgangs der Senioren-Union-Bonn am 8. Nov. 2023.

Der Vorsitzende des Denkmal- und Geschichtsvereins Bonn-Rechtsrheinisch e.V. , Herr C.J. Bachem, führte auf dem Platz vor St. Peter, der ehemaligen Stiftskirche Vilich (um 680/700) und dem ersten Gotteshaus zwischen Sieg und Siebengebirge, die interessierte Gruppe anhand Bildtafeln in die geschichtsträchtige Vergangenheit ein. 996 wurde das damalige Frauenkonvent in ein Benediktinerinnen-Kloster, später dem St. Adelheidis-Kloster, umgewandelt mit der ersten Äbtissin "Adelheit von Vilich", heute mit Cassius und Florentius unsere Stadtpatronin Bonns.  

Auf dem Weg längs der Adelheidisstr. hin zum "Stroof-Haus" , wurde die Geschichte und Bedeutung der Torbogen und Mauern sowie der jahrhundertalten Fachwerkhäuser ( z. B. dem Hospitälchen" ) wieder lebendig. 

Sichtlich stolz und zufrieden führte uns Herr Bachem in sein "Stroof-Haus", denn er war maßgeblich an der Rettung des 1700/1720 errichteten Wohnhauses, zugleich damals das erste Amtshaus, beteiligt. Seit 2009 präsentiert der Denkmal- und Geschichtsverein das vor dem Abriss gerettete Geschichts- und Architekturdenkmal als "Haus der Geschichte im rechtsrh. Bonn". Es ist Museum sowie historische Begegnungs- Forschungs- und Bildungsstätte zugleich. Bei einem Rundgang fühlt man sich zurückversetzt in die Zeit vom Spätbarok bis hin zum Biedermeier und kann die Amts- und Wohnatmosphäre von damals hautnah sprüren. 

An einer festlich gedeckten Kaffeetafel mit Kuchen und einem Gläschen Wein klang die Führung aus. Wolfgang Maiwaldt, der Kreisvorsitzende der Senioren-Union-Bonn, dankte Herrn Bachem herzlich für diesen schönen und interessanten Spaziergang durch das historische Vilich.


Bericht verfasst: Wolfgang Maiwaldt, teils in Anlehnung an  Beueler Chronik von C.J. Bachem, Heft 26 und Wikipedia.

Fake News, Hass und Verschwörungstheorien in Internet und sozialen Medien

Seit der amerikanische Unternehmer und Multimilliardär Elon Musk den Nachrichtendienst Twitter übernommen hat, kommt dieser nicht mehr aus den Schlagzeilen. Die Entlassungswelle, die Musk bei dem Dienst ausgelöst hat, führt offensichtlich auch zu Problemen mit der Löschpflicht, der die Plattform wegen offensichtlichen Personalmangels nicht mehr nachkommen kann. Die ersten Prozesse werden bereits geführt wegen Verstoßes gegen das Netzwerkdurchsetzungsgesetz, mit dem hierzulande die Verbreitung von Fake News, Hass und Hetze bekämpft werden soll.

Allerdings ist Twitter nicht das einzige Problem, wie Dr. Robert Grünewald, früherer Seminarleiter für Politische Kommunikation bei der Konrad-Adenauer-Stiftung und nun Internetbeauftragter bei der Bonner Mittelstandsunion (MIT) in seinem Vortrag bei der Bonner Senioren-Union erläuterte. Auch Facebook, TikTok und Instagram fallen immer wieder durch Rechtsverstöße auf, und dies, obwohl sie zur Moderation ihrer Plattformen verpflichtet sind. So hat kürzlich ein freier WDR-Mitarbeiter auf Instagram zum Hass gegen die CDU aufgerufen. Das Problem: Es fehlt an einem wirksamen Plattformrecht analog zum Presserecht, denn Instagrammer, Blogger und Youtuber sind zumeist Privatpersonen und keine Journalisten, für sie gilt das Presserecht nicht, sondern nur das allgemeine Recht, also etwa das Strafrecht. Immerhin versucht jetzt auch die EU mit dem Digital Services Act eine rechtsverbindliche Regelung für die Internetplattformen in Europa zu etablieren. Aber das ist schwierig, wie vor einigen Jahren schon der Fall mit den Uploadfiltern gezeigt hat, als die Internetgemeinde wegen vermeintlicher Zensur auf die Barrikaden ging und der zuständige EU-Berichterstatter, der Bonner Europaabgeordnete Axel Voss mit Morddrohungen konfrontiert wurde.

Die rechtsfreien Räume und die Untätigkeit der Plattformbetreiber machen sich manche Nutzer zunutze, wie Grünewald betonte. So sei vor allem bei Jugendlichen ein naiver Umgang mit Fake News zu beobachten, wenn diese ohne Prüfung an Freunde weiter geleitet würden. Das sei fatal, weil Freunde in der Regel als verlässliche Quelle gelten. Nach wie vor eine der am häufigsten verbreiteten Fake News sei die Leugnung des Holocausts, wie eine Unesco-Studie festgestellt hat: Die Hälfte aller Holocaust-bezogenen Inhalte auf dem Dienst Telegram leugnet oder verdreht die Fakten, auf Facebook und Twitter seien es immerhin auch noch 19 bzw. 8 Prozent. Eine Besonderheit von Fake News sind sogenannte Deepfakes, täuschend echt daherkommende Nachahmungen realer Phänomene oder prominenter Personen, wie etwa der gefakte Ukraine-Präsident Selenskyj, der in einem gefälschten russischen Video die eigenen Soldaten vermeintlich zur Kapitulation aufrief. Überhaupt flutet der russische Staat die Internetmedien mit seiner Kriegspropaganda, sei es mit gefakten Accounts, Portalen oder Webseiten. Nach einer Umfrage fällt jeder fünfte Deutsche auf die russische Kriegspropaganda herein. Der Terrorismusexperte Peter Neumann bezeichnet die Deutschen als schwächstes Glied im Abwehrkampf der westlichen Demokratien gegen Putins Russland.

Neben politischer Desinformation sind Hass und Hetze in den sozialen Medien das größte Problem: menschenverachtende Aussagen, die sich auf Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft oder das Alter einer Person beziehen. Das fängt schon in jungen Jahren an. Eine neuere Studie der Techniker-Krankenkasse hat ergeben: Jedes fünfte Schulkind wird im Internet gemobbt mit Beschimpfungen, Gerüchten und weitergeleiteten Fotos. Die Folgen sind Fehlzeiten in der Schule, Leistungsabfall, psychische und physische Erkrankungen. Genauso besorgniserregend aber ist: Was passiert, wenn man schon mal davon betroffen war? Man äußert sich nicht mehr, legt sich selbst den Maulkorb an, übt Selbstzensur. Das geht bis hin zum Verzicht auf Kommunikationsteilhabe. Bevorzugte Ziele von digitaler Gewalt sind vor allem Politiker, Vertreter staatlicher Organe wie die Polizei und Vertreter bestimmter Berufsgruppen wie etwa Ärzte oder auch Journalisten, die natürlich selbst meinungsstark im Netz unterwegs sind und oft kein Blatt vor den Mund nehmen. In der Corona-Pandemie konnten die Behörden ein klares Ziel für die Hasskommentare erkennen: die Gegenseite aus dem Netz verdrängen, um dort die Deutungshoheit zu erringen.

Bei den auf sozialen Medien verbreiteten Verschwörungstheorien fällt dagegen vor allem die Anfälligkeit Jugendlicher auf. Nach einer Studie der Uni Bielefeld ist dies bei jedem dritten Jugendlichen der Fall. Und da geht es längst nicht mehr um die angeblich nie stattgefundene Mondlandung, sondern um den „großen Bevölkerungsaustausch“, angeblich krank machende Corona-Impfungen und den Great Reset, also den vermeintlichen Versuch der Eliten, eine neue Weltordnung zu schaffen.

Wie kann man sich schützen? Grünewald wies auf die Möglichkeiten hin, Hasskommentare auf den Plattformen zu melden, gegebenenfalls auch die Behörden einzuschalten, wenn man von schwerwiegenden Vorgängen weiß. Man könne Fake News leicht erkennen, wenn man die Quellen nachprüft, gefakte Bilder etwa auf Google hochlädt oder sich einfach auf entsprechenden Hilfeseiten im Netz wie Klicksafe.de, Hateaid.org oder Correctiv.org informiert. Und: wer mit wachem Verstand die sozialen Medien nutze, die ja auch viele Vorteile bieten, der sei ohnehin auf der sicheren Seite.

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